Psychische Erkrankung – Teil 3
Leben mit Anorexie, Bulimie, Binge Eating, Angst-/Traumafolge- und Schmerzstörungen sowie Suizidalität – von der Entstehung über das frühzeitige Erkennen zur stimmigen Therapie
Ur-Vertrauen. Vertrauen in sich und in die Anderen, in die Welt. Genau dieses Vertrauen verlieren Menschen mit schweren psychischen Erkrankungen häufig. Unsere Aufgabe ist es, ihnen zu helfen, diese innere Sicherheit mit Hilfe der aufgebauten Beziehung sowie durch
kompetente Aufklärung und therapeutische Begleitung wiederzufinden, d. h. einen sicheren Anker zu formen, der wieder Halt im stürmischen Meer gibt. Multimedial werden wir uns mit Interviews, Texten und Kunst von Betroffenen auch an schwerer zu verstehende Erkrankungsbilder wagen, die bei so manchem Laien Unverständnis oder vielleicht sogar Angst auslösen: schwere Traumafolgestörungen, Dissoziation, Angst-/Panikstörungen, Ess-/Schmerzstörungen bis hin zur Suizidalität. Den in den ersten beiden Seminaren aufgenommenen roten Faden werden wir somit interdisziplinär und unter Einbezug von konkretem Praxismaterial zu einem kunterbunten Wollteppich verweben, der in der künftigen Klientenarbeit dauerhaft Sicherheit geben soll.
Praktische Fragen werden Beantwortung finden: - Welche meiner therapeutischen Interventionen und Methoden sind wann indiziert oder klar kontraindiziert?
- Wann und wie u¨berweise ich zu welchen Fachpersonen? Welche Abklärungen sind sinnvoll?
- Worauf muss ich in der Biographie-Erhebung achten?
- Wo kann ich nachlesen? Welche engen Zusammenhänge zwischen Körper und Psyche sind relevant?
Gerade bei schweren psychischen Erkrankungen ist das Wissen des Therapeuten/Beraters um die Psychopathologie und Diagnosenlehre ausschlaggebend, da nur hierdurch eine stimmige Aufklärung und Hilfe zugänglich wird und Schäden vermieden werden können. Damit wird es möglich, Therapie und Interventionen (Beratung, Gestaltdialog, Imaginationen, Körperarbeit, Ernährung, Atemu¨bungen etc.) umsichtig und treffsicher zu gestalten.
Voraussetzung: Besuch von Seminar Nr. 65-1 oder gut fundierte Psychopathologiekenntnisse (Studium Psychologie, Medizin).
Hinweis: Die besuchten Stunden werden als schulmedizinische Stunden ausgewiesen (ausgenommen Studierende in Atemtherapie). In diesem Seminar ist eine grosse Teilnehmerzahl möglich!
Hauptfokus des Seminars liegt auf breitgefächerter Theorie mit Einblicken in das Leben von Menschen mit speziellen psychischen Erkrankungen sowie vielfältigen praktischen Hinweisen zu «Dos und Don’ts» in der beraterisch-therapeutischen Begleitung, dies als Ergänzung zu den Therapie- und Selbsterfahrungsseminaren.
Seminardauer: 18 Std. (16 Std. Unterricht und 2 Std. Selbststudium)
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